Beim Verkauf einer Immobilie gibt es viele Details zu beachten, doch eines der wichtigsten Dokumente wird oft unterschätzt: die Wohnflächenberechnung. Warum diese so entscheidend ist, woher Sie eine solche Berechnung bekommen und welche Kosten auf Sie zukommen können, erfahren Sie in diesem Artikel.
Die Wohnfläche ist ein zentraler Faktor bei der Bewertung und Vermarktung Ihrer Immobilie. Sie beeinflusst nicht nur den Angebotspreis, sondern auch das Interesse potenzieller Käufer und die Genehmigung einer Finanzierung durch Banken. Hier sind die wichtigsten Gründe, warum Sie nicht darauf verzichten sollten:
Käufer möchten genau wissen, was sie für ihr Geld bekommen. Eine präzise Wohnflächenberechnung schafft Klarheit und verhindert Missverständnisse.
Der Quadratmeterpreis Ihrer Immobilie richtet sich nach der Wohnfläche. Eine fehlerhafte oder geschätzte Angabe kann dazu führen, dass Ihre Immobilie über- oder unterbewertet wird. Gehen Sie zum Beispiel ohne eine Wohnflächenberechnung von 120 Quadratmetern Wohnfläche aus (obwohl es nur 100 Quadratmeter sind) und rechnen mit 3.000 Euro pro Quadratmeter landen Sie bei einem Wert der Immobilie von 360.000 Euro, obwohl der richtige Wert bei nur 300.000 Euro liegt. Im schlimmsten Fall müssen Sie die Differenz an den Käufer zurückzahlen.
Banken verlangen bei einer Immobilienfinanzierung eine korrekte Wohnflächenangabe. Ohne eine professionelle Berechnung kann die Finanzierung ins Stocken geraten oder sogar scheitern.
Unser Tipp: Kümmern Sie sich nicht erst um die Wohnflächenberechnung, wenn der Käufer die Finanzierung anfragt. Dies kann den Verkauf deutlich verzögern und bei falschen Angaben die Finanzierung und den Verkauf gefährden.
Fehlerhafte Wohnflächenangaben können rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, insbesondere wenn Käufer nachträglich Abweichungen feststellen. Stellen Sie also keine Wohnflächenberechnung selber mit Zettel und Stift auf, sondern holen Sie sich professionelle Hilfe.
Eine Wohnflächenberechnung können Sie von verschiedenen Fachleuten oder Institutionen anfertigen lassen:
Sie können eine Wohnflächenberechnung erstellen, insbesondere wenn noch keine maßgenauen Grundrisse vorliegen.
Wichtig: Sollten Sie bereits bemaßte Grundrisse vorliegen haben, kann der Architekt die Wohnflächenberechnung erstellen, ohne dass er sich die Immobilie vor Ort ansehen kann. Sollte der Architekt einen Vorwand suchen, dennoch zur Immobilie fahren zu müssen, prüfen Sie ganz genau, ob dieser Vorwand berechtigt ist. Grundsätzlich gilt: Sind die Grundrisse bemaßt und es wurden seit Ausstellung des Grundrisses keine baulichen Veränderungen mehr durchgeführt, kann der Architekt die Wohnflächenberechnung aus dem Büro heraus durchführen.
Diese Experten bieten oft Komplettservices an, die auch die Wohnflächenberechnung umfassen. Achten Sie hier vor allem auf die Kosten und lassen Sie sich im Vorfeld einen Kostenvoranschlag erstellen.
Spezialisierte Büros sind darauf ausgerichtet, präzise Wohnflächenberechnungen zu erstellen – eine ideale Option, wenn Grundrisse fehlen.
Es gibt digitale Plattformen, bei denen Sie die Berechnung beauftragen können. Hierfür müssen Sie in der Regel bestehende Grundrisse hochladen.
Die Kosten für eine Wohnflächenberechnung hängen von mehreren Faktoren ab:
Mit bemaßten Grundrissen: Wenn Sie bereits maßgenaue Grundrisse haben, liegen die Kosten häufig zwischen 150 und 300 Euro (zzgl. MwSt.).
Ohne Grundrisse: Müssen die Flächen vor Ort vermessen werden, können die Kosten auf 300 bis 700 Euro steigen.
Bei kleineren Wohnungen ist der Aufwand geringer und die Kosten dementsprechend niedriger.
Bei großen Häusern oder komplexen Grundrissen kann die Berechnung teurer werden.
Manchmal bieten Dienstleister auch Paketpreise an, die beispielsweise Energieausweise oder Exposé-Erstellung beinhalten.
Spätestens bei der Finanzierung spielt die Wohnfläche eine zentrale Rolle. Banken verwenden die Berechnung, um den Beleihungswert der Immobilie festzulegen. Ohne korrekte Angaben kann dies zu Problemen führen:
Verzögerungen im Finanzierungsprozess: Die Bank wird Nachweise anfordern, was den gesamten Ablauf verlangsamen kann.
Abwertung der Immobilie: Wenn die tatsächliche Wohnfläche kleiner ist als angegeben, könnte dies zu einem niedrigeren Kreditrahmen führen. Führen Sie also ganz zu Beginn des Immobilienverkaufes eine Wohnflächenberechnung durch und nicht erst, wenn der Käufer bei der Bank steht und Ihre Immobilie kaufen will.
Eine professionelle Berechnung schafft hier Sicherheit und beschleunigt den Prozess.
Eine Wohnflächenberechnung ist kein „nice-to-have“, sondern ein absolutes Muss, wenn Sie Ihre Immobilie erfolgreich verkaufen möchten. Sie sorgt für Transparenz, schützt Sie rechtlich, optimiert den Verkaufsprozess und ist unverzichtbar für die Finanzierung durch die Bank.
Egal, ob Sie bemaßte Grundrisse haben oder nicht: Investieren Sie in eine professionelle Wohnflächenberechnung. Die Kosten sind gering im Vergleich zu den Vorteilen, die sie mit sich bringt – sei es bei der Käuferansprache, der Preisfestlegung oder im Finanzierungsprozess.
Unser Tipp: Starten Sie Ihren Verkaufsprozess erst, wenn Sie alle notwendigen Unterlagen, inklusive der Wohnflächenberechnung, in der Hand haben. So sind Sie bestens vorbereitet und können Ihre Immobilie mit Erfolg auf den Markt bringen!
Wann dürfen wir bei Ihren Immobilienplänen professionell und kompetent mit Rat und Tat zur Seite stehen? Sowohl als Verkäufer, als auch als Käufer und Suchkunde können Sie von unserer Professionalität, der Vertrauenswürdigkeit sowie unserer Sachkunde vollumfänglich profitieren.
Unsere langjährige Erfahrung in der Finanz- und Bankindustrie sind zusätzlich die solide Basis für seriöses Auftreten und Verhandlungsgeschick. Mit einer ausgeprägten Finanzexpertise sind wir gerne auch für Sie der vertrauensvolle Ansprechpartner bei Ihrem nächsten Immobilienvorhaben.