Sollten Sie Ihre Immobilie selbst verkaufen oder doch einen Immobilienmakler engagieren?

Sarah Wengerich
von Sarah Wengerich

„Sollte ich einen Makler beauftragen oder erledige ich das mit dem Immobilienverkauf lieber selbstständig?“

Vor dieser Frage steht wohl jeder, der eine Eigentumswohnung oder ein Haus verkaufen möchte. Leider gibt es keine allgemeingültige Antwort.

Deswegen empfehlen wir Ihnen, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Und genau dabei soll Ihnen dieser Ratgeber helfen.


Ist es sinnvoll, eine Immobilie privat zu verkaufen?

Private Immobilienverkäufer machen sich oft wenig Gedanken über den eigentlichen Verkaufsprozess, bevor sie ihr Eigenheim auf den Markt bringen – meist aus mangelnder Erfahrung.

Angesichts dessen gehen manche Verkäufer zwar motiviert, aber eher unorganisiert an den Immobilienverkauf heran.

Wenn Sie jedoch über einen Verkauf nachdenken, sollte Ihnen eines klar sein: Der Verkauf einer Immobilie hat gravierende finanzielle Auswirkungen, die ganz andere Schritte erfordern als etwa der Verkauf eines Familienautos.

Jeder Schritt, den Sie unternehmen, muss mit Sorgfalt, Rücksicht und Sicherheitsbewusstsein erfolgen.

In diesem Ratgeber wollen wir Ihnen die Vor- und Nachteile des „Privatverkaufs“, sowie des Verkaufs mit Maklerunterstützung näher bringen.

Viel Spaß beim Lesen!

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Die Vor- und Nachteile des „Privatverkaufs“

Sie planen, Ihre Immobilie zu verkaufen und tendieren dazu keinen ImmobilienmaklerIn zu beauftragen? Anhand der folgenden Punkte können Sie prüfen, ob Sie die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Privatverkauf erfüllen:

Sind Sie direkt vor Ort und können jederzeit Besichtigungen machen?

Haben Sie ausreichend Zeit, sich um alles von der Planung bis zur Übergabe zu kümmern?

Sind Sie jederzeit telefonisch erreichbar, können aber auch über andere Kanäle wie E-Mail oder Messenger schnell Anfragen beantworten, sodass kein potentieller Interessent übersehen wird?

Sind Sie bereit, Marketing-Aufwendungen aus eigenen Mitteln vorzufinanzieren und die Immobilie über mehrere Vermarktungskanäle zu vermarkten?

Haben Sie Ihr Eigenheim bewertet oder kennen die Preise, zu denen vergleichbare Eigenheime kürzlich verkauft wurden?

Wissen Sie wie man ein Exposé erstellt und verfügen über eine hochwertige Kamera und Bildbearbeitungssoftware?


Wenn Sie sich all diese Dinge zutrauen, die Zeit haben, die Sie benötigen und die damit verbundenen Kosten nicht scheuen, ist ein Privatverkauf sicherlich möglich.

Der Privatverkauf hat für den Verkäufer allerdings sowohl Vor-, als auch Nachteile.

Ob Sie Ihr Haus mit Unterstützung eines Maklers oder privat verkaufen, ist letztlich eine sehr individuelle Entscheidung, die auf den bisherigen Erfahrungen und persönlichen Gegebenheiten basiert.

Hier sind einige Kriterien, die Ihnen bei der Entscheidung helfen.


Der richtige Preis

Der Grundstein für einen erfolgreichen Verkauf ist den richtigen Preis für Ihre Immobilie zu setzten. Nur wenn Ihre Preisvorstellung dem Marktpreis entspricht und im richtigen Rahmen liegt, schaffen Sie genügend Nachfrage und finden so einen potentiellen Käufer.

Natürlich möchten Sie das Beste aus Ihrer Immobilie herausholen. Aber mit einem „fantastischen Preis“ auf den Markt zu gehen und abzuwarten, wie er reagiert, ist eine eher schlechte Idee – immerhin kauft kaum jemand Immobilien aus einem Impuls heraus.

Hinweis

Um den besten Kauf zu tätigen, beobachten Käufer den Markt in der Regel fünf bis neun Monate lang. Daher wissen interessierte Käufer meist, wie eine Immobilie zu bewerten ist.

Und ist der Preis zu niedrig, verschenken Sie Geld. Ist Ihre Preisvorstellung zu hoch, verlieren Sie möglicherweise viele potentielle Käufer. Doch Obacht, wenn Sie danach den Preis weiter senken, wird dies auf den meisten Portalen vermerkt!

Potentielle Käufer bekommen nun das Gefühl, dass mit dieser Immobilie etwas nicht stimmt und Ihnen dadurch hohe Verluste entstehen können.

Der Kostenfaktor

Für viele, die ihre Immobilie privat und nicht über einen Makler verkaufen möchten, ist dies eines der Hauptargumente: Es gibt keine Maklerprovision.

Das ist auch richtig. Je nach Bundesland beträgt die Provision zwischen sechs und sieben Prozent des Kaufpreises. Bei einem Wert der Immobilie von 300.000 Euro sind das mindestens 18.000 Euro. Da sich Käufer und Verkäufer die Provision für den Immobilienmakler in den meisten Bundesländern teilen, sind die Aufwände für beide Beteiligten ein wichtiges Kriterium.

Werbeinformationen wie „ohne Makler“ oder „kein Mittelsmann“ können sogar Käufer ansprechen, die beim Kauf einer Immobilie eine Sparmöglichkeit sehen und/oder generell lieber ohne Mittelsmann kaufen.

Ein guter Makler ist jedoch seinen Preis wert. Er holt im besten Fall mehr aus Ihrer Immobilie heraus, als Sie denken und nimmt Ihnen gleichzeitig viel Arbeit ab.

Der Zeitfaktor

Der Zeitaufwand für den Verkauf einer Immobilie wird oft stark unter- oder überschätzt. Und beides kann verhängnisvoll sein!

Statistiken zeigen, dass Immobilienverkäufe nicht über Nacht passieren: Im Durchschnitt wechseln Immobilien in zehn Monaten den Besitzer. Kompetente Immobilienmakler haben das Netzwerk und die Werkzeuge für einen zeitnahen Verkaufserfolg.

Als Privatverkäufer müssen Sie definitiv mehr Zeit einplanen als ein Profi. Wer glaubt, sein Eigenheim in vier Wochen verkaufen zu können, gerät schneller unter Druck als ihm lieb ist.

Und je näher der eigene Umzugstermin rückt, der oft sowieso schon viel Stress mit sich bringt, desto schlechter bewertet der unerfahrene Verkäufer seine Verhandlungsposition.

Anstatt Ruhe zu bewahren, dem Markt und seinem Eigentum die nötige Zeit zu geben und damit sein Vorhaben erfolgreich umzusetzen, macht er eventuell Patzer, die ihn viel Geld kosten können.

Dieser Stress lässt sich mithilfe eines guten Immobilienmaklers vermeiden.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt, ob es sich dann im Umkehrschluss lohnt, einen langen Verkaufszeitraum anzusetzen, um diesem Stress vorzubeugen?

Leider ist die Antwort darauf ein klares Nein, denn auch diese Entscheidung kann Sie viel Geld kosten.

Eine Immobilie, die sechs Monate oder länger auf dem Markt ist, erweckt bei potentiellen Käufern den Eindruck, dass sie mangelhaft sei.

Wer will schon ein Haus kaufen, das sonst keiner will? Riskieren Sie also nicht Ihre Immobilie zum Ladenhüter zu machen!

Der Markt verzeiht keine halbherzigen Marketing-Anstrengungen, nur um zu sehen, wie Immobilien ankommen. Hier gilt die Devise: Alles oder Nichts.

Die Marktübersicht

Der Verkauf von Immobilien ist keine leichte Aufgabe. Es geht ums große Geld und Sie wollen den höchstmöglichen Preis erzielen.

Sind Sie mit dem aktuellen Immobilienmarkt gut vertraut? Kennen Sie die lokalen Preise? Wie viel ist Ihre Immobilie wirklich wert? Sicher haben Sie eine Vorstellung vom Preis, aber ist er auch realistisch?

Wie viel Sie für Ihre Eigentumswohnung oder Ihr Haus bezahlt haben und wie viel Sie im Laufe der Jahre in die Immobilie investiert haben, beeinflusst natürlich den Verkaufspreis. Angebot und Nachfrage sind auf dem heutigen Immobilienmarkt aber entscheidender.

Wenn Sie den Wert Ihrer Immobilie kennen, könnten Sie auf einen Makler verzichten. Trotzdem sollten Sie eventuell lieber einen Profi beauftragen, für den der Verkauf von Immobilien alltäglich ist.

Vorteil: Der Makler kennt den Markt und die Preise. Als Experte für Immobilien weiß er, was real möglich ist und was nicht.

Im Idealfall erzielt er sogar einen höheren Verkaufspreis für Ihre Immobilie, als Sie erwartet haben. Oder er bringt Sie zurück in die Realität, weil der Preis, den Sie verlangen, utopisch ist. Weiterhin können Sie auch ohne Maklerauftrag eine Bewertung Ihrer Immobilie durch einen Sachverständigen in Auftrag geben.

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Vor- und Nachteile des „Verkaufs durch den Makler“

Wenn Sie sich dafür entscheiden, einen professionellen Immobilienmakler mit dem Verkauf Ihrer Immobilie zu beauftragen, kümmert sich dieser um alle notwendigen Schritte für einen erfolgreichen Verkauf.

Zahlreiche Aspekte sprechen dafür, einen Immobilienmakler mit dem Hausverkauf zu beauftragen.

Der Makler kümmert sich um den Einsatz geeigneter Marketingmaßnahmen und organisiert, sowie leitet Besichtigungstermine. Sie können ihm das Recht einräumen, Ihre Preisvorstellungen während der Verhandlungen zu verteidigen. Außerdem bereitet er eine rechtlich einwandfreie Kauf- und Kaufabwicklung mit einem Notar vor.

Welche Maßnahmen im Einzelnen getroffen werden, muss der Makler entscheiden, zumal die Werbekosten von ihm getragen werden.

Diese Leistungen übernimmt ein Immobilienmakler noch für Sie:

- Bewertung von Immobilien (nach Sachwert-, Ertragswert- oder Vergleichswertverfahren)
- Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise (z. B. bei Verdacht auf Kontamination)
- Vermittlung von Sachverständigen (z. B. bei Altlastenverdacht, Reinigung, Wertermittlung von Antiquitäten in einem geerbten Haus)
- Beschaffung und Erstellung aller immobilienbezogenen Unterlagen
- Beratung im Bau- und Vertragsrecht
- Erstellen eines aussagekräftigen, repräsentativen Exposés
- Erstellung und Bearbeitung von Foto- und Videofilmen
- Die Identifikation richtiger Zielgruppen und die Entwicklung einer operative Strategie
- Laufende Verkaufsberichterstattung
- Qualifizierung von Interessenten zur Vorauswahl potentieller Käufer
- Erstellung eines Kaufvertrages in Zusammenarbeit mit einem Notariat
- Anwesenheit bei der Zertifizierung
- Organisation und Durchführung von Besichtigungen
-  Verkaufsverhandlungen mit Kaufinteressenten und Vertragsabschluss
- Bonitätsprüfung des Käufers
- Reibungsloser Objekttransfer
- Betreuung auch nach Abschluss des Kaufes

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Weitere Faktoren, die für die Beauftragung eines Profi-Maklers sprechen

Der Makler wird im eigenen Interesse alles tun, um die Immobilie schnellstmöglich zu verkaufen. Einerseits müssen die eingesetzten Kosten zurückerstattet und ein Gewinn erwirtschaftet werden. Andererseits wird der Verkauf umso schwieriger, je länger und häufiger das Objekt beworben wird.

Das Fehlen von emotionalem Stress wirkt sich positiv aus

Ein Immobilienmakler geht den Verkauf eines Hauses ohne persönliche emotionale Belastung an. So kann er Gespräche mit Interessenten sachlicher und kompetenter führen. Er hat keine emotionale Bindung an das Objekt, welche oftmals eine nachteilige Wirkung auf Privatverkäufer hat.

Immobilien werden nicht in Eile verkauft

Ein Immobilienmakler hat genug Durchhaltevermögen, um auf den richtigen Käufer zu warten und die Immobilie zum richtigen Preis zu verkaufen. Daher hat er es nicht eilig, die Immobilien möglicherweise unter Wert zu verkaufen.

Know-how schafft Vertrauen

Das Vokabular des Maklers ist professioneller als die eher dilettantischen Erklärungen einer Privatperson. Der Interessent erkennt den Sachverständigen an und vertraut seiner Erfahrung auch in Bezug auf den Kaufvertrag, sowie der korrekten rechtlichen Abwicklung beim Notar.

Immobilienmakler haben ganz andere Kontaktmöglichkeiten

Neben den klassischen Wegen, eine Immobilie zu vermarkten, kann ein Immobilienmakler auf bestehende Kontakte zählen. Eine Privatperson hat in der Regel keine solchen Möglichkeiten.

Er hat unter anderem eine Kundenakte mit Kaufanfragen, die er gezielt anschreiben wird. Zudem verfügt ein erfahrener Makler oft bereits über eine Datenbank mit Interessenten und kann so direkt mit Kaufinteressenten in Kontakt treten.

Das macht einen guten Makler aus

Ist es besser, eine Immobilie mit oder ohne Makler zu verkaufen? Dieses Urteil können wir Ihnen nicht abnehmen. Insbesondere eines ist wichtig: Wer einen Immobilienmakler beauftragen möchte, sollte ein gutes Gefühl haben.

Doch was macht einen guten Makler aus?

Damit er die Gegebenheiten vor Ort kennt, muss er aus der Region kommen. Ein seriöser Immobilienmakler wird sich die Zeit nehmen, Ihre Fragen zu beantworten und Sie nicht unter Druck setzen.

Er macht Sie auf Probleme aufmerksam, berät Sie ehrlich und steht Ihnen immer gerne zur Verfügung. Und er verlangt keine Provisionszahlung im Voraus.

Tipp von Thorben Sälzer:
Verlassen Sie sich nicht ausschließlich auf Bewertungen von Online-Maklern – diese können manipuliert werden und sind oftmals ungenau.

Ebenso gibt es in der Branche auch schwarze Schafe und Makler, die für diesen Job nicht richtig ausgebildet sind.

Gehen Sie auf Nummer sicher und prüfen Sie, ob Ihr Immobilienmakler Mitglied in einem Maklerverband ist.

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Häufige Fragen zum Thema „mit oder ohne Makler verkaufen?“

Zum Abschluss wollen wir noch auf die Fragen eingehen, die sich viele Immobilienverkäufer oft stellen.

Welche Rolle spielt die Bildqualität bei Verkauf einer Immobilie?

Je besser die Fotos und Bilder den Verkaufsgegenstand abbilden, desto eher trennt sich bei den potentiellen Käufern die Spreu vom Weizen. Ein Interessent, der anhand der Fotos zu der Auffassung kommt, dass das Objekt nicht seinen Vorstellungen entspricht ist ein verlorener Interessent. 

Sind die Bilder hochwertig, wirkt das ganze Objekt ebenso direkt besser. Auch wenn die Bildqualität also nichts direkt mit dem Verkaufspreis zu tun hat, können tolle Bilder und Videos für mehr qualifizierte Anfragen sorgen.

Verkauf von Immobilien – mit oder ohne Vermittler?

Im Endeffekt können nur Sie selbst entscheiden, ob Sie Ihre Immobilie mit oder ohne Immobilienmakler verkaufen möchten. Betrachten Sie alle Schritte im Verkaufsprozess und fragen Sie sich ehrlich, ob Sie es auch alleine schaffen können.

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